Vom 14. bis 18. Dezember 2025 laden die 8. Internationalen Tage Jüdischer Musik unter dem Motto „Hine ma tov – Siehe, wie schön“ ein, die faszinierende Vielfalt jüdischer Liederkultur zu erleben. Von den historischen Schätzen des Abraham Levie bis zu zeitgenössischen Bearbeitungen, die Tradition und Moderne verbinden, spannt das Festival einen musikalischen Bogen durch mehrere Jahrhunderte. In diesem Jahr fällt das Festival auf Chanukka, das Fest der Lichter, und schafft damit eine besondere Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. An sieben teils authentischen Spielstätten, von der Villa Esplanade im Seebad Heringsdorf und die alte Synagoge Stavenhagen über Röbel, Berlin, Essen und Chemnitz bis zur Liberalen Synagoge in Hamburg, erklingen Stimmen aus Theresienstadt, aschkenasische Reiseklänge, swingende Big-Band-Rhythmen, chassidische Melodien und pulsierender israelischer Jazz. Unter anderen werden Roman Grinberg, Simon Wallfisch, Michael Alexander Willens, Yoed Sorek, das Amit Friedman Quartet, Jascha Nemtsov und Alina Treiger zu erleben sein. Die Internationalen Tage Jüdischer Musik stehen auch in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Dr. Josef Schuster. „Möge dieses Festival ein Ort der Begegnung und des Dialogs sein – hine ma tov,“ betont Thomas Hummel, der Intendant der Internationalen Tage Jüdischer Musik. Karten für alle Veranstaltungen sind zum Preis von 12 Euro über Reservix erhältlich.
Zu Beginn von Chanukka, dem jüdischen Lichterfest, eröffnen die 8. Internationalen Tage Jüdischer Musik am 14. Dezember um 19:30 Uhr im Seetelhotel Villa Esplanade im Seebad Heringsdorf mit dem Konzert „Stimmen aus Theresienstadt“. Hier verbinden Simon Wallfisch (Bariton) und Daniel Seroussi (Klavier) Musik, persönliche Geschichte und die Strahlkraft der Stimme. Werke von Viktor Ullmann, Klabund, Carlo Taube, Pavel Haas, Leo Strauss, Johannes Brahms, Ilse Weber und Maurice Ravel schaffen einen Raum der Reflexion und des Gedenkens. Wallfisch, Enkel einer Auschwitz-Überlebenden, schöpft in seinem Gesang aus familiären Erinnerungen, während Seroussi am Klavier die emotionale Tiefe der Musik verstärkt.
Zwei offene Schulworkshops unter dem Titel „Arche Musica“ laden junge Menschen ein, jüdische Musiktradition aktiv zu erleben. Am 15. Dezember um 11 Uhr in der Synagoge Stavenhagen sowie am gleichen Tag um 15 Uhr in der Synagoge Röbelführen Kantor Yoed Sorek (Gesang) und Violinist Samuel Seifert Schülerinnen und Schüler durch Kompositionen aus den Jahren 1890 bis 1945. Es sind Werke aus einer Zeit jüdischer Emanzipation, überschattet vom Holocaust. Die Teilnehmenden werden dabei zu aktiven Mitgestaltern einer künstlerischen Rettungsaktion. Von vergessenen Melodien bis zu handschriftlichen Partituren eröffnen Sorek und Seifert eine Welt, in der Noten erzählen und Stimmen die Vergangenheit in die Zukunft tragen.
Am zweiten Chanukka-Abend, 15. Dezember um 19:30 Uhr im Jüdischen Gemeindezentrum Fasanenstraße in Berlin, laden Roman Grinberg, Michael Alexander Willens und das Shvayg Mayn Harts Orchester zu „A Swingin’ Chanukka“ ein. Alte jiddische Melodien erklingen mit zeitgenössischem Esprit neu. Humor, musikalischer Witz und tiefe Einblicke in die Traditionen des Lichterfestes verbinden sich mit schwungvollen Big-Band-Rhythmen.
Am 16. Dezember um 19 Uhr entführt das Amit Friedman Quartet in der Alten Synagoge Essen mit „Unleash the Light“ in die Welt israelischer Jazz- und Weltmusik. Amit Friedman (Saxofon), Hila Kulik (Klavier), Igor Spallati (Bass) und Amir Bresler (Schlagzeug) schaffen eine pulsierende Symbiose aus Tradition und Moderne, die das kulturelle Erbe Israels feiert und die verbindende Kraft der Musik spürbar macht.
Am 17. Dezember um 19:30 Uhr lädt das Ensemble Simkhat Hanefesh im Kraftwerk Chemnitz zu einer musikalischen Zeitreise ein: „Reise durch Aschkenas – Die Fahrten des Abraham Levie, 1719–1723“ erzählt von jüdischem Leben im Europa des 18. Jahrhunderts. Mit Barockvioline, Gesang, Nyckelharpa, Laute, Theorbe, Viola da Gamba und Perkussion wird Musik aus Renaissance und Barock lebendig, während Lesungen aus Levies Reisetagebuch seine Erinnerungen hör- und erlebbar machen.
Den festlichen Abschluss bildet am 18. Dezember um 18:30 Uhr in der Liberalen Synagoge Hamburg das Konzert „Lichtklänge – Ein Chanukka-Konzert“. Jascha Nemtsov (Klavier) und Alina Treiger (Gesang) vereinen liturgische Kompositionen, chassidische Melodien und jüdische Kunstmusik zu einem leuchtenden Finale, das die Freude und Spiritualität des Chanukka-Festes in Klang verwandelt.
Das Festival Internationale Tage Jüdischer Musik wird gefördert durch: Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Konzertübersicht 2025
14.12.25, 19:30 Uhr
Heringsdorf, Seetelhotel Villa Esplanade
Eröffnungskonzert „Stimmen aus Theresienstadt“
Simon Wallfisch (Bariton) und Daniel Seroussi (Klavier)
15.12.25, 11:00 Uhr
Stavenhagen, Synagoge'
Workshop für Jugendliche
„Arche Musica“ mit Yoed Sorek & Samuel Seifert, Eintritt frei
15.12.25, 15:00 Uhr
Röbel, Synagoge
Arche Musica – Yoed Sorek & Samuel Seifert, Workshop für Jugendliche, Eintritt frei
15.12.25, 19:30 Uhr
Berlin, Jüdisches Gemeindezentrum Fasanenstraße
Konzert “A Swingin’ Chanukka”
Roman Grinberg, Michael Alexander Willens & Shvayg Mayn Harts Orchester
16.12.25, 19 Uhr
Essen, Alte Synagoge
Amit Friedman Quartet: Unleash the Light – Amit Friedman, Hila Kulik, Igor Spallati, Amir Bresler
17.12.25, 19:30 Uhr
Chemnitz, Kraftwerk
Reise durch Aschkenas – Ensemble Simkhat Hanefesh
18.12.25, 18:30 Uhr
Hamburg, Liberale Synagoge
Lichtklänge – Jascha Nemtsov & Alina Treiger
