14. Thüringer Adjuvantentage mit Ensemble 1684
Klangpracht aus alten Noten – 14. Thüringer Adjuvantentage mit Ensemble 1684
1.– 3. September in Neudietendorf, Apfelstädt und Wandersleben
Wie prächtig oder wie zart klang die Musik in der alten Johanniskirche Neudietendorf (Thüringen) vor 400 Jahren? Das erkunden die 14. Thüringer Adjuvantentage 2023 vom 1. bis 3. September unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Bodo Ramelow in Neudietendorf, Apfelstädt und Wandersleben. Der Notenbestand der dörflichen Adjuvanten aus dem 17. Jahrhundert in Dietendorf wurde durch Restaurierung jetzt wieder lesbar gemacht und in einer Ausstellung präsentiert.
Höhepunkt der Adjuvantentage ist das Festkonzert am 3. September um 17 Uhr mit dem wunderbaren Ensemble Ensemble 1684 unter Gregor Meyer in der St.-Petri-Kirche Wandersleben. Dann erklingt wieder, was die Landbevölkerung einst aufführte: Ensemble 1684 präsentiert einen bis zu zwölfstimmigen Klangkosmos in Werken von Johann Rosenmüller, Heinrich Schütz und anderen. Die Musik der Notensammlung wird in historisch informierter Aufführungspraxis zu neuem Leben erweckt, ein weiteres Kapitel aus Thüringens Musikgeschichte öffnet sich. Dabei kommt auch die Johann-Georg-Schröter-Orgel von 1724 zum Erklingen. Tickets unter: www.ticketshop-thueringen.de.
Mehr zu den Hintergründen bieten eine Einführung für Familien und die Präsentation des Notenschatzes zur Eröffnung der Ausstellung „Die Noten sind gerettet! Zur Restaurierung des alten Dietendorfer Adjuvantenschatzes“ am Freitag, 1. September um 18.30 Uhr in Neudietendorf oder das „Forum Thüringische Musikgeschichte“ mit Vorträgen vor dem Festkonzert am 3. September. Außerdem gibt es Orgelführungen, Ausstellungen, einen regionalen Festgottesdienst mit Predigt des Landesbischofs und viel Musik aller Generationen aus dem lokalen Umfeld. Programm und Infos siehe: www.adjuvantentage.de
Wer waren die Adjuvanten? Thüringens musikalischer Reichtum strahlt seit Jahrhunderten weit über die Landesgrenzen hinaus. Er war wesentlich getragen von den Adjuvanten, die es in vielen Orten gab, so auch im alten Dietendorf (1933 kommunal zusammen mit Neudietendorf), in Apfelstädt und in Wandersleben. Immerhin entstammt auch Johann Sebastian Bach diesem Umfeld, denn er wuchs im nahegelegenen Ohrdruf im Organistenhaushalt seines Bruders auf, wo er seine erste musikalische Ausbildung und Prägung erhielt. Die Kantoren komponierten, besorgten sich das international aktuelle Repertoire und lehrten die Kinder Singen und Instrumentenspiel. So wuchs ein Großteil der Bevölkerung zu „Adjuvanten“ (lat. adjuvare, helfen) heran, die neben ihrem Broterwerb in den Gottesdiensten und bei Festen musizierten.
www.adjuvantentage.de
Ausgewählte Programmhöhepunkte:
1. September NEUDIETENDORF um 18.30 Uhr | St.-Johannis-Kirche
ERÖFFNUNG
› Gesangverein 1991 Neudietendorf e. V. (mit Tradition 1844), Leitung: Veronika Pfennig
› Ausstellungseröffnung
„DIE NOTEN SIND GERETTET! ZUR RESTAURIERUNG DES ALTEN DIETENDORFER ADJUVANTENSCHATZES“ (Kurator: Dr. Christoph Meixner, ThLMA Weimar)
Vortrag mit Beamer-Präsentation; Referenten: Dr. Undine Wagner und Dr. Christoph Meixner, ThLMA Weimar
› Volkschor Ingersleben, Leitung: Nikolaus Pfennig
› Orgel: Anna Löbner
2. September WANDERSLEBEN / 17.00 Uhr | St.-Petri-Kirche
FESTKONZERT: SCHÄTZE AUS DEM ADJUVANTENARCHIV (NEU-)DIETENDORF
Ensemble 1684, Leitung: Gregor Meyer
› Ein Klangkosmos von bis zu 12 Stimmen öffnet sich in den Werken von Johann Rosenmüller bis Heinrich Schütz: Es ist das Repertoire, das Bauern und Handwerker schon im 17. Jahrhundert prachtvoll und versiert zu Gottesdiensten und großen Kirchenfesten musizierten. Als Basis dient der historische Notenbestand der St.-Johannis-Kirche Neudietendorf, der durch akribische Restaurierung jüngst wieder lesbar gemacht wurde. Das brillant besetzte Ensemble präsentiert die 400 Jahre alte Musik so bezaubernd lebendig, dass sie uns heute wie damals berührt.
› Einlass und Tageskasse ab 16.30 Uhr, Konzert mit einer Pause
› Tickets unter: www.ticketshop-thueringen.de
