MISTERIO
Julia Schröder & lautten compagney

Julia Schröder, Barockvioline
Gerd Amelung, Cembalo/Orgel
Mara Miribung, Barockcello
Wolfgang Katschner, Laute

Heinrich Ignaz Franz Biber (1644 – 1704) war einer der größten Violinisten seiner Zeit und hat mit seinen 15 „Rosenkranz-Sonaten“ für Violine und Basso continuo einen höchst virtuosen Zyklus komponiert. Der Argentinier Astor Piazzolla (1921 – 1992) ist dagegen mit seinen Tangos zur Musiklegende geworden. Drei Jahrhunderte liegen zwischen den Klangwelten von Biber und Piazzolla. Trotzdem haben sie unerwartet viel gemein, wie jetzt die Berliner lautten compagney auf ihrer neuen CD „Misterio“, erschienen bei dhm/sony mitreißend hörbar macht.

Auf historischen Instrumenten präsentieren die vier Musiker im Wechsel ausgewählte „Rosenkranz-Sonaten“ und Piazzolla-Klassiker wie „Fuga y Misterio“ und „Oblivión”. Und nicht nur die Sinnlichkeit wird zum Bindeglied zwischen den Werken. Auch dank der bisweilen packenden Rhythmik erhalten die Biber-Sonaten einen Drive, der ungemein modern wirkt. So vereint sich, was auf den ersten Blick nichts miteinander gemein hat: „Ernste“ Musik und „Unterhaltungsmusik“, barocke Musik mit eindeutig christlichem Bezug und Musik des 20. Jahrhunderts, die ihren Ursprung in Straßenmusik hat, Sonaten auf der einen und Tanzmusik auf der andern Seite. Neben Gerd Amelung (Cembalo, Orgelpositiv) und dem Ensemblegründer Wolfgang Katschner (Laute) sowie Mara Miribung (Barockcello) ist an der Barockvioline die Konzertmeisterin und Leiterin des Kammerorchesters Basel, Julia Schröder, zu hören.

Entstanden ist eines der schönsten, weil mürbesten und lässigsten Alben des Ensembles seit vielen Jahren. Wunderbar! (Rondo-Magazin, 1/2018)

… aufregende, überraschende Kombination. Auf Misterio treffen Rosenkranzsonaten von Biber, die sich mit der Kreuzigung, dem Sterben und der Auferstehung Jesubeschäftigen, auf erotisch
knisternde Tangos von Piazzolla ...
(SR 2 Kultur, CD-Tipp)

... alle Spieler experimentieren lustvoll mit den Klangmöglichkeiten ihrer Instrumente ... fast drei Jahrhunderte überbrücken die Musiker spielend, weil sie die Stücke zu ihren eigenen machen ohne den Charakter der Werke zu verfremden, dieser Brückenschlag ist ihnen gelungen. (NDR Kultur, CD-Tipp)