TRIUMVERAT Juliane Laake & Ensemble Art d’Echo

Waren es zu Beginn des 17. Jahrhunderts die Engländer, die als ausgewiesene Kenner und Virtuosen der Gambe galten, liefen ihnen diesen Rang wenig später die Franzosen ab. Diese wiederum mussten jene führende Position mit den an deutschen Höfen tätigen Gambisten zumindest teilen oder sie ihnen gar überlassen.

Der damaligen musikalischen Welt waren Johann Schenck, August Kühnel sowie Conrad Höffler als Gambenvirtuosen und ausgesprochene Meister ihres Fachs wohlbekannt. Aber gegen die nachhaltige PR eines Sonnenkönigs, deren Strahlkraft auch seine Musiker und hier insbesondere die Hofgambisten Marin Marais sowie Antoine Forqueray weit über die Grenzen der Länder und Jahrhunderte berühmt machte, waren die zeitgleich an den vergleichsweise kleinen deutschen Höfen tätigen Gambisten machtlos. Obwohl ihre erhaltenen Werke den französischen an Eleganz, Virtuosität und idiomatischer Charakteristik in nichts nachstehen, ist der Ruhm der Schöpfer dieser musikalischen Kunstwerke verhallt – höchste Zeit, dieses Ungleichgewicht zu beenden und drei großen Gambisten und ihrer einzigartigen Kunst die Aufmerksamkeit zu schenken, die ihnen zusteht!
Drei der fünf Sätze aus Johann Schencks Sonata 4 solo erfahren hier ihre erstmalige Einspielung.

Juliane Laake und ihr Ensemble bringen diese Werke des deutschen Hochbarocks in all ihrem fantastischen Erfindungsreichtum und ihrer emotionalen Vielfalt mit überaus schönem und kultiviertem Klang zu Gehör. Dass alle diese barocken Affekte auch mit tief empfundenen Gefühlen des Individuums zu tun haben, die wohl zum Menschen selbst gehören und sich in jeder musikalischen Epoche in ihrer eigenen Weise Bahn brechen, ist nicht mehr zu leugnen, wenn man diese CD gehört hat. Klassik Heute